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Die Ausgangslage:
Unsere Schüler haben unzählige Auslandserfahrungen. Man glaubt, nichts ist ihnen fremd oder unbekannt, um sie in Richtung Respekt, Toleranz und Andersartigkeit erziehen zu können. "Ich war neulich in England… ich kenne Schweden… meine Eltern und ich stammen aus Rumänien…" Doch was spürt man? Einen, wenn nicht den globalisierten Irrtum: Reisen Jugendliche heute z.B. an einen anderen, internationalen Ort, so treffen sie auf die gleichen Geschäfte mit den gleichen Dingen, sie essen das Gleiche, sehen Menschen, die das Gleiche tun wie bei uns.
Auch unser heutiges Kommunikationsverhalten versetzt die Kinder und Jugendlichen in den Glauben, dass alles so nah und doch alles so gleich ist. Mobile Kommunikation weltweit, Online-Shopping von überall und jederzeit, webcam mit Oma in Polen oder Pankow - alles ist möglich. Schalten unsere Jugendlichen den Fernseher an, so denkt jedes Kind, der SUPERSTAR ist national, auch wenn dieser englisch singt. Irrtum: zur gleichen Zeit läuft jedes Wochenende in nahezu 30 Ländern das gleiche Format: Castingshows oder Quizsendungen vom gleichen Erfinder oder Serien mit internationalen Stars a la High-School-Musical. Und die Jogijo-Karten, die fast illegal so erfolgreich auf dem Schulhof kursieren, sind kein deutsches Phänomen, sondern ein weltweites und doch Made in Japan.

Unsere Intention
Unsere Schüler von heute leben in einer globalisierten Welt. Von dieser Annahme aus musste unser Comenius-Projekt von einem besonderen Ansatz, einer besondern Grundintention starten: Es geht nicht allein um das Kennen lernen. Es muss um Austausch gehen.Das Wort Austausch muss dabei zwei Seiten haben. Zum einen werden die Jugendlichen unserer Schule sich austauschen, über die eigene Person und über Interessen. Zum anderen werden sich unsere Schülerinnen und Schüler mit türkischen und dänischen Schülern „austauschen". Die Schüler werden in Gastfamilien in Bartin und Holsted wohnen, die Fatih Ilkögretim Okulu und die Holsted Friskole kennen lernen, gemeinsam arbeiten und das jeweilige Land kennen lernen. Die kulturelle, religiöse und ethnische Vielfalt als gesellschaftliche Realität anzuerkennen, denn in der heutigen Zeit sind die Menschen in vielen Bereichen mit einer Vielfalt konfrontiert, die so zuvor nie bestanden hat: mit einer Vielfalt an Informationen, Meinungen, gesellschaftlichen Gruppen, geistigen Strömungen, kulturellen Ereignissen, Freizeitmöglichkeiten, Lebensmustern und –möglichkeiten u.v.m. Diese Dinge werden akzeptiert und als Bereicherung empfunden. Anders dagegen wird von vielen die kulturell-religiös-ethnische Vielfalt im Land gesehen. In einer globalen Welt, die für die Wirtschaft inzwischen selbstverständlich ist, sollten erst recht die Menschen das Recht haben, da zu leben, wo sie für sich die besten Möglichkeiten sehen. Schon in den vergangenen Jahrhunderten haben viele Menschen das Land ihrer Geburt verlassen um bessere Bedingungen für ihre Existenz zu finden. Damit einher ging für diese Menschen immer auch ein Stück weit die Veränderung ihrer eigenen Identität: sie sind oft zweisprachig und fühlen sich zwei Kulturen verbunden, haben eine alte Heimat und eine neue. Aber auch die Nation wurde durch die Immigranten geprägt. Durch die Anerkennung der Vielfalt entwickelte sich ein neues nationales Selbstverständnis.

Die Durchführung

Unsere Schüler der 6. und 7. Klasse nahmen an einem Austausch mit einer dänischen und einer türkischen Schule teil. Sowohl als Gastgeber sowie als Gast lernten sich die Austauschschüler kennen, hatten die Möglichkeit Gemeinsamkeiten und Unterschiede zu entdecken und sich in Offenheit und Toleranz zu üben. In den Gastfamilien konnten sie ganz direkt am Alltag einer anderen Kultur teilnehmen und das eigene Familienleben zeigen. Hier konnten anfängliche Schwierigkeiten durch vorhandene Sprachbarrieren gemeinsam und mit Hilfe von „Zeichensprache“ und viel Kreativität überwunden werden. Gemeinsam wurden Ausflüge in der Stadt oder der Umgebung unternommen, musikalische Aktivitäten und Kunstprojekte durchgeführt, die ein gemeinschaftliches Gefühl und Freundschaft fördern sollten.Schwerpunkt der Treffen an unserer Berliner Schule stellten die künstlerischen Projekte dar. Mit den dänischen Austauschschülern wurde in Gemeinschaftsarbeit ein riesiger „Turm der Toleranz“ aus Ton hergestellt. Zusammen mit den türkischen Austauschschülern entstand ein großes, gesprühtes Wandgemälde auf dem die Schüler charakteristische Motive der eigenen Stadt zeigten. Dabei hatte der kreative Prozess eine besondere, verbindende Wirkung.
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Zeitplanung Ausstellung Kinderkunstgalerie
Thema: Verschiedenheit und Toleranz
2.-6.3
· Arbeiten zum Thema Verschiedenheit und Toleranz im Kunstunterricht/ Nachdenken über Farbgestaltung der Banner
· Thema der Ausstellung im Deutschunterricht/ Philosophie besprechen und schriftlich bearbeiten
· Vorhandene Arbeiten sichten
6.3
· Thema für Ausstellung festlegen
9.-13.3
· Comeniusaustausch mit türkischer Schule Fatih Ilkögretim Okulu
· Ausflug Streetart (10.3)
· Kunstprojekt zum Thema streetart (11.3)
· Trommelworkshop (12.3)
· Talentshow (13.3) Dokumentation der
13.3
· Alle Ausstellungsstücke sammeln in der Neumannstraße
16.3
· Entwicklung der s/w Fotos in der Langhansstraße
· Entwicklung der Digitalen Fotos
17.3
· Transport der Werkstücke zur Galerie
· Aufbau der Ausstellung
18.3
· Aufbau der Ausstellung
19.3
· Ausstellungseröffnung
Gemeinsam mit den türkischen und dänischen Jugendlichen ging es darum, neben den künstlerischen Aktivitäten auch gemeinsam Unterrichtsmateriaien zu entwickeln, die international anwendbar sind und die der Jugendliche in Berlin, in
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Schrittplan auf Türkisch
Holsted und Bartin gleichsam anwenden kann. Eine Idee war der sogenannte Schrittplan. Dieser ermöglicht eine individuelle Erarbeitung von Schulzielen.
In den Schrittplan werden Teilziele geschrieben, die es zu erarbeiten gilt, um das übergeordnete Ziel zu erarbeiten. Die Schüler wählen dann aus, mit welcher Teilaufgabe sie beginnen und bestimmen die Reihenfolge. Ein Stück Lernen in Freiheit, da auch hier Leerstellen möglich sind, die die Schüler fülllen und mitbestimmen. Hier sehen wir einen Schrittplan zu STREET-ART. Es ging darum, unterschiedliche Stile von Streetart zu erarbeiten - ein Thema, das bei den türkischen und deutschen Jugendlichen auf großes Interesse stieß.

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So haben sich die wichtigsten Schulfächer um dieses Thema gedreht. Toll war zu erleben, dass es sich in allen drei Ländern mit diesen Materialien arbeiten ließ. Schüler und Lehrer beschlossen, es in allen drei Schulen für immer einzusetzen und eine Möglichkeit zu schaffen, dass alle Schulen darauf zugreifen können.
Ein Zugriff auf die Vorlagen ist per LINK für alle Schulen möglich. Wir bedanken uns bei unseren türkischen und dänischen Partner-Schulen für die technische Unterstützung.

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Weitere Auszüge aus unserem Comenius-Tagebuch
Besuch der türkischen Schüler in Berlin
10.03.09
Stadtrundfahrt mit Museumsbesuch und Exkursion z. Th. Streetart:
Damit unsere Gastschüler Berlin besser kennen lernen, haben wir eine Stadtrundfahrt organisiert. Die Geschichte von Berlin ist sehr interessant, deswegen sind wir zum Museum Checkpoint Charlie gefahren um die Berliner Geschichte zu entdecken, es war sehr lehrreich für die türkischen Schüler. So war auch die Berliner Mauer, die eine Sehenswürdigkeit ist, die zum Pflichtprogramm jedes Berlinreisenden gehört.
Die Überreste der Berliner Mauer dokumentieren deutsche Geschichte und erinnern an die Teilung Deutschlands. Die Schüler waren begeistert, fasziniert, interessiert und sehr beeindruckt. Die Schüler hatten auch die Chance die East Side Gallery zu sehen, die die längste Galerie der Welt ist. Nach der Öffnung der Grenze begannen Künstler aus aller Welt die Mauer an der Mühlenstraße zu bemalen. Es entstand die East-Side-Gallery, längste Open-Air-Galerie der Welt.
11.03.09
Kunstprojekte (Wandgemälde):
Alle Schüler haben Sachen von ihrer Heimat mitgebracht, die als Schablonen gemacht waren und diese ausgeschnitten. Wir haben alle die Schablonen zusammen gebracht und eine Wand gestaltet wo Freundschaft ausgedrückt war.
Die Schüler haben viel Spaß dabei gehabt und sehr eng zusammen gearbeitet. Die Schüler haben auch vorher die mitgebrachten Sachen präsentiert und erklärt warum sie das ausgewählt haben.
11.03.09
Gemeinsames Trommeln: Damit die Schüler sich besser kennen lernen können, hatten sie die Chance gemeinsam zu trommeln. Hr. Jakomenke hat das Thema Verschiedenheit und Toleranz – Interkulturelle Interaktionen in Schulen beim Trommeln mit den Schülern gut repräsentiert. Die Schüler haben eine Show für die Eltern vorbereitet, bei der die Berliner Schüler zusammen mit den türkischen Schülern gemeinsam die Show gestaltet haben.
12.03.09
Berlin-Tour: Die Schüler und Lehrer haben gemeinsam eine Stadtfahrt durch Berlin gemacht um alle die Sehenswürdigkeiten kennen zu lernen. Die Schüler waren sehr interessiert und begeistert von allem was es in Berlin gibt: die Mauer, Brandenburger Tor, Checkpoint Charlie, Gendarmen Markt… Die Schüler haben auch viel über die Geschichte Deutschlands und Berlins erfahren.
Talentshow: Alle Schüler haben gemeinsam eine Trommelaktion gemacht, sie haben die Show zusammen mit Hr. Jakomenko vorbereitet. Die Schüler aus Berlin haben auf englisch gesungen und die Schüler aus der Türkei haben traditionelle türkische Tänze getanzt und auf türkisch gesungen. Unsere Schüler und Eltern waren sehr froh, dass sie etwas über die türkischen Traditionen erfahren und diese kennen gelernt haben.
27.05.09
Berlin-Tour. Die Schüler und Lehrer haben gemeinsam eine Stadtfahrt durch Berlin gemacht um alle die Sehenswürdigkeiten kennen zu lernen. Die Schüler waren sehr interessiert und begeistert von allem was es in Berlin gibt: die Mauer, Brandenburger Tor, Checkpoint Charlie, Gendarmen Markt… Die Schüler haben auch viel über die Geschichte Deutschlands und Berlins erfahren.
Besuch der dänischen Schüler in Berlin
27.05.2008
Kunstprojekt: Alle Schüler haben Ton bekommen und haben, so wie sie sich Toleranz vorstellen, etwas gebaut. Wir haben danach alle die Ergebnisse zusammen geführt und einen Toleranzturm gebaut. Die Schüler haben sehr effektiv und interessiert gearbeitet. Der Turm war toll und man konnte die verschiedenen Interpretationen sehr gut verstehen.
Besuch Ethnologisches Museum: Unter dem Motto "Verschiedenheit und Toleranz" haben die Schüler das Ethnologische Museum besucht. Dort haben sie die Geschichte der Indianer Nordamerikas kennen gelernt. Sie haben auch gesehen wie die Indianer leben. Die Schüler waren sehr begeistert und das hatte eine sehr gute Wirkung auf sie.
28.05.08
Villa Global: Die Schüler haben dieses Jugendmuseum besucht um das Kulturprojekt "exchange gegen Fremdenfeindlichkeit" zu erforschen.
Die Schüler hatten die Chance, die Heimat von verschiedenen Ländern zu sehen und gelernt wie man mit anderen Leute zusammen leben kann und tolerant gegenüber anderen Kulturen zu sein.
Die Schüler und Lehrer fanden es sehr spannend und lehrreich und sie sind mit vielen Eindrücken nach Hause gegangen.